Essen, im Juli 2021

Offener Brief

 

An die Stadt Essen, den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden, die Mitglieder der BV 5, die Presse

 

Unsere Forderung: Gebt den (Alten-)Essenern ihren "Schweinemarkt" zurück!

 

Essen hat einen Pferdemarkt, einen Gänsemarkt, einen Flachsmarkt, einen Webermarkt, einen Kornmarkt, etc., aber unser Altenessener Schweinemarkt wird weggeschwiegen. Das wollen wir so nicht hinnehmen und ändern.

 

„Der Schweinemarkt steht symbolisch für den Aufbruch, den die Eröffnung des Bahnhofs 1847 zur Folge hatte. Die Professionalisierung des Schweinemarktes, der anfangs sehr unorganisiert gewachsen war, durch die Gemeinde ist ein wichtiges Beispiel für die Kraft einer Gemeinde, neue Probleme zu erkennen und positiv zu lösen. Der Ort hat damit nicht nur eine historische Bedeutung, im Gegenteil ist die Beschäftigung damit immer wieder höchst aktuell.“ (Christoph Wilmer, Historiker)

 

Wir Altenessener Bürger(innen) stehen ein für eine geschichtliche Markierung des Ortes „Am Alten Schweinemarkt“ und bitten hiermit die Verantwortlichen der Stadt Essen um Realisierung einer würdigen Umsetzung im öffentlichen Bereich.

 

Bereits vor sehr langer Zeit setzte sich der engagierte Altenessener Bürger Werner Bussik für dieses Thema ein. Mehr als sechs Jahre ist es nun her, dass Bürger und Politiker gemeinsam erneut ein lautes Interesse daran bekundeten, in Höhe des Bahnhofs Altenessen an den ehemals dort beheimateten größten Ferkelmarkt Deutschlands zu erinnern. Es gab Pressemitteilungen, Umfragen, ein reges Bürgerinteresse und positive Äußerung aus der Politik. Passiert ist nichts.

 

Reinhard Schmidt (Stadtplaner) sagt hierzu bei einem Besuch vor Ort: „Damit nicht alles vergessen wird, muss man auf die Historie eines Ortes achten, insbesondere, wenn etwas Neues gebaut wird. Denn wer nicht weiß, woher er kommt, weiß auch ich nicht, wohin er geht.“

 

Viele Bürger und Bürgerinnen der Stadt Essen bezeichnen diesen Ort seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich als „Schweinemarkt“ – nicht abschätzig, sondern wohlwollend und positiv. Der Name ist Ausdruck von Verbundenheit und Heimatgefühl. Eine sichtbare Erinnerung am Ort und eine entsprechende Namensgebung würde dieses Gefühl aufgreifen und würdigen. Das wäre ein wichtiger Impuls in einer Zeit, wo die Identifizierung mit der eigenen direkten Umgebung mehr und mehr verloren zu gehen scheint.

 

Bei einem Ortstermin mit verschiedenen Bürgern haben wir Vorschläge erarbeitet, wie eine geschichtliche Markierung des Ortes aussehen könnte:

 

1. Aufstellung einer Schweineskulptur (ähnlich den Kanarienvögeln an der Zeche Zollverein)

 

2. Aufstellung einer Geschichtstafel

 

3. Anbringung des Namens „Am Alten Schweinemarkt“ an der Brücke am Bahnhof Altenessen

 

4. Umbenennung oder Zusatzbenennung einer Haltestelle mit dem Namen „Am Alten Schweinemarkt“

 

Flankierend:

5. (Dauer)ausstellung zum Thema „Alter Schweinemarkt“ im historischen Bürgeramt Altenessen

 

Wir bitten um Unterstützung, um diesen geschichtsträchtigen Ort, der nicht nur Altenessen wirtschaftlich und sozial aufs Stärkste prägte, wieder zu einem Ort der sicht- und erlebbaren Identität zu machen.

 

Im Namen vieler Bürger dieser Stadt grüßen

 

 

Reinhard Schmidt

 

Michaela Müller

 

Christoph Wilmer

 

Ralf Schwedtmann

 

Susanne Demmer

 

Wenn sie unser Anliegen mit ihrem Namen unterstützen wollen, schreiben sie uns gerne über unser Kontaktformular an.

Auch "Ihre" Geschichte zum Schweinemarkt ist uns herzlich Willkommen.

Bigla Schweinemarkt Altenessen Susanne Demmer